Freitag, 28. August 2009
Ankunft in Verona
Liebe Leut, es ist geschafft! Exakt mit der untergehenden Sonne habe ich den oberhalb von Verona gelegenen Campingplatz im Castel San Pietro erreicht. Es ist ein echter "Zeltplatz", auf den man nur mit wenigen kleinen Autos, aber kaum mit einem Wohnmobil gelangt.
Die heutige Etappte war nochmal recht sportlich. Letzte Nacht war ich nobel in der Trattoria an der Naturbrücke Ponte Veja und hab zum ersten mal auf der Tour eine eigene Dusche und Handtücher bekommen. 10km vor Verona ist der Weg dann urplötzlich in einer Schlucht verschwunden und ich glaubte mich 3 Stunden lang im Inneren von Borneo zu sein, bevor mich das Tal dann doch noch ausgespuckt hat.
Morgen früh gehts in die Stadt und da freu ich mich auf ein dickes Eis und eine riesige Pizza.
Die Tour war teilweise schon eine echt harte Nummer, die ich so sicherlich nicht wiederholen werde. Dabei war der Gletscher auf der Marmolada noch die angenemste Etappe. Aber es gibt auch barfuß für jedes Gelände die richtige Geschwindigkeit. Und so bin ich bei oft perfektem Wetter (hab nie meine lange Hose gebraucht) nach nur 4 Wochen Gehzeit hier angekommen. Viel schneller als gedacht. Und jetzt erhole ich mich und meld mich in Kürze, um weitere Bilder der Tour einzustellen.
euer Martl diesmal persönlich - das erste mal im web seit München...
Mittwoch, 26. August 2009
Martl wird am Samstag in Verona eintreffen
und seine Tour erfolgreich beenden!
Mit geschundenen Füßen überquerte er die Marmolada (mit 3342m den höchsten Dolomitengipfel) die Lagoraigruppe und verbrachte die letzte Nacht auf der Cima Carega, dem letzten richtigen Berg bevor die Alpen in Verona auslaufen.
Er freut sich auf eine große und ein großes Eis in Verona.
und wird sich nochmal melden
Mit geschundenen Füßen überquerte er die Marmolada (mit 3342m den höchsten Dolomitengipfel) die Lagoraigruppe und verbrachte die letzte Nacht auf der Cima Carega, dem letzten richtigen Berg bevor die Alpen in Verona auslaufen.
Er freut sich auf eine große und ein großes Eis in Verona.
und wird sich nochmal melden
Dienstag, 11. August 2009
Würzjoch nähe Lüsener Alm (anfang Dolomiten)
heute morgen geht Martl auf die Schlüterhütte. Nach der dritten Nacht in Heustadeln unterwegs mit Regen und Hagel freut er sich über das bessere Wetter da oben. Doch ein grandioser Ausblick auf den Peitlerkofel, der bereits zu den Dolomiten gehört entschädigt für die Strapazen, außerdem nicht zu verachten sind die Blaubeeren und Walderdbeeren am Wegesrand. Die letzten Tage legte Martl vor allem Strecke zurück "um sich mal etwas auszupowern". Seine Merino Bekleidung (icebreaker) macht ganz gut mit, Martl behauptet sie stinke überhaupt nicht aber das prüfen wir jetzt besser mal nicht..:)
Die Füße "seien ganz okay" was heißt dass er sich frühs schon schwer tut. Aber wenn sie mal eingelaufen sind, sei es besser. Mmmh, Füße, die man einläuft kannte ich bisher nur von Bergschuhen..
Das nächste Ziel ist die Seceda (2518m) auf die es jetzt über einen wunderschönen Höhenrücken geht, Blick auf die Geißler Gruppe.
so weit Martl um 8:30 per Handy
Die Füße "seien ganz okay" was heißt dass er sich frühs schon schwer tut. Aber wenn sie mal eingelaufen sind, sei es besser. Mmmh, Füße, die man einläuft kannte ich bisher nur von Bergschuhen..
Das nächste Ziel ist die Seceda (2518m) auf die es jetzt über einen wunderschönen Höhenrücken geht, Blick auf die Geißler Gruppe.
so weit Martl um 8:30 per Handy
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Samstag, 8. August 2009
Martl ist auf der Olperer Hütte angekommen
Nach der Nacht gestern auf dem Friesenberghaus (2910m), dem bisher höchsten Punkt der Tour brach Martl zum Olperer Hütte auf. Gerade isst er eine leckere Brotzeit und lässt es sich gut gehen. "Die Füße machen gut mit, aber sind durchaus strapaziert. Gerade im Karwendel mit seinen scharfen Steinen komme ich morgens schwer in meinen Rhythmus. Aber irgendwann geht es."
Leider war es Martl aufgrund der Schneelage nicht möglich den Olperer zu besteigen. Auch ist das Wetter diesen Sommer ja eher wechselhaft, so dass er sich auch jetzt etwas beeilen muss, um noch vor der Kaltfront Südtirol zu erreichen. Martl möchte über das Pfitscherjoch und dann absteigen und uns ein paar Bilder per email schicken.
Wir dürfen also gespannt sein...
es grüßt Euch Martls Frau Christine
Leider war es Martl aufgrund der Schneelage nicht möglich den Olperer zu besteigen. Auch ist das Wetter diesen Sommer ja eher wechselhaft, so dass er sich auch jetzt etwas beeilen muss, um noch vor der Kaltfront Südtirol zu erreichen. Martl möchte über das Pfitscherjoch und dann absteigen und uns ein paar Bilder per email schicken.
Wir dürfen also gespannt sein...
es grüßt Euch Martls Frau Christine
Tag 6 - Samstag, 01. August
Das Tagesziel ist für uns heute recht unterschiedlich. Zunächst geht es auf den Krottenkopf im Estergebirge. Dazu wählen wir den Weg durch das sogenannte Pustertal. Das Wetter spielt heute wieder mit - die Sonne brennt herab - wir kennen das ja inzwischen. Schnell steigen wir auf. Bald schon erreichen wir die Pustertal Jagdhütte. Hier tanken wir Wasser auf. Durch eine Felsflanke geht es auf den langgezogenen Grat, der sich weit nach Westen hinzieht. Der erste Gipfel den wir heute auf dem Programm haben ist die Hohe Kiste. In den Latschen steht wieder mal die heiße Luft. Das treibt uns das Wasser aus dem Poren. Doch recht bald sind wir auch schon oben am Gipfelkreuz angelangt. Wir sind heute nicht die einzigen, es ist ja schließlich Wochenende.
Lange verweilen wir nicht hier oben. Uns zieht es weiter zur Weilheimer Hütte. Christian der Hüttenwirt ist wie immer recht gelassen. Wir ordern erst mal ein kühles Bierchen um den Stoffwechsel auf Vordermann zu bringen. Die gesunde Hefe mit ihrem Selen und wertvollen Pflanzenauszügen - Sie wissen schon. Dann heißt es noch den nicht allzu fernen Gipfel des Krottenkopf zu besteigen. Das machen wir ganz ohne Rucksäcke - wozu unnötigen Ballast da oben rauf schleppen. Wieder unten angekommen, machen wir uns auf den Weg hinunter zur Farchanter Alm. Auch hier kehren wir ein. Allerdings ist diese bewirtschaftete Hütte augenscheinlich eher der Jugend gewidmet (die gerade ein wohlduftendes Grillfeuer angefacht hat). Aus den Lautsprechern der Multi-Stereoanlage dröhnt laute Rockmusik. Ganz untypisch für abgelegene Bergalmen. Was die Kühe wohl dazu sagen? Hoffentlich wird da mal nicht die Milch sauer. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir - Martl und ich - uns trennen. Martl läuft gleich weiter an den Barmsee wo er biwakieren wird. Ich laufe talwärts nach Partenkirchen hinab und schließlich nach hause nach Garmisch. An dieser Stelle verabschiede ich mich für's erste - bis demnächst in diesem Blog.
Jens-Uwe Tiedtke
Lange verweilen wir nicht hier oben. Uns zieht es weiter zur Weilheimer Hütte. Christian der Hüttenwirt ist wie immer recht gelassen. Wir ordern erst mal ein kühles Bierchen um den Stoffwechsel auf Vordermann zu bringen. Die gesunde Hefe mit ihrem Selen und wertvollen Pflanzenauszügen - Sie wissen schon. Dann heißt es noch den nicht allzu fernen Gipfel des Krottenkopf zu besteigen. Das machen wir ganz ohne Rucksäcke - wozu unnötigen Ballast da oben rauf schleppen. Wieder unten angekommen, machen wir uns auf den Weg hinunter zur Farchanter Alm. Auch hier kehren wir ein. Allerdings ist diese bewirtschaftete Hütte augenscheinlich eher der Jugend gewidmet (die gerade ein wohlduftendes Grillfeuer angefacht hat). Aus den Lautsprechern der Multi-Stereoanlage dröhnt laute Rockmusik. Ganz untypisch für abgelegene Bergalmen. Was die Kühe wohl dazu sagen? Hoffentlich wird da mal nicht die Milch sauer. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir - Martl und ich - uns trennen. Martl läuft gleich weiter an den Barmsee wo er biwakieren wird. Ich laufe talwärts nach Partenkirchen hinab und schließlich nach hause nach Garmisch. An dieser Stelle verabschiede ich mich für's erste - bis demnächst in diesem Blog.
Jens-Uwe Tiedtke
Freitag, 7. August 2009
Tag 5 - Freitag, 31. Juli
Es ist nebelig und total bewölkt. Leider ist von den Bergen um uns herum und auch von Walchensee und Kochelsee rein gar nichts zu erahnen geschweige denn zu sehen. Frisch und ausgeschlafen klettern und gehen wir über den teilweise versicherten Grat in Richtung Heimgarten. Der Grat ist stellenweise erstaunlich schmal. Der Weg über den Grat ist jedoch ausgezeichnet - um herunterzufallen müßte man sich schon Mühe geben. Wir bleiben aber schön brav auf dem Grat und erreichen schließlich gegen 11:00 Uhr das Gipfelkreuz des Heimgarten. Nur wenige Meter unterhalb des Gipfelkreuzes gibt es Infrastruktur - nämlich die Heimgartenhütte. Eine Tasse Kaffee weckt die ohnehin nicht sehr strapazierten Lebensgeister.
Unser nächstes Ziel ist der Osterfeuerberg bei Eschenlohe. Dazu steigen wir erst mal bis zu einem begrünten Gratrücken hinab. Auf einer alten Forststraße sind wir uns nicht ganz sicher, ob wir von hier aus den Osterfeuerberg noch erreichen können. Noch bevor wir uns richtig verfransen, steigen wir den begrünten Rücken hinauf und langen schließlich an dessen Grat an. Hier finden wir endlich den gesuchten Pfad. Durch den Wald geht es auf dem recht schmalen Pfad erst flach später steiler hinab zum Gipfelkreuz des Osterfeuerberges. Von hier nach Eschenlohe ist es nur mehr ein Katzensprung und so dauert es nicht lange und wir kommen in diesem kleinen Orte an der Loisach an.
Jens-Uwe Tiedtke
Unser nächstes Ziel ist der Osterfeuerberg bei Eschenlohe. Dazu steigen wir erst mal bis zu einem begrünten Gratrücken hinab. Auf einer alten Forststraße sind wir uns nicht ganz sicher, ob wir von hier aus den Osterfeuerberg noch erreichen können. Noch bevor wir uns richtig verfransen, steigen wir den begrünten Rücken hinauf und langen schließlich an dessen Grat an. Hier finden wir endlich den gesuchten Pfad. Durch den Wald geht es auf dem recht schmalen Pfad erst flach später steiler hinab zum Gipfelkreuz des Osterfeuerberges. Von hier nach Eschenlohe ist es nur mehr ein Katzensprung und so dauert es nicht lange und wir kommen in diesem kleinen Orte an der Loisach an.
Jens-Uwe Tiedtke
Tag 4 - Donnerstag, 30. Juli
Gegen 7:00 Uhr kommen die ersten Gipfelstürmer zu uns rauf. Wir beenden schnell unsere schlafende Tätigkeit und packen zusammen. Unser nächstes Ziel ist der Herzogstand. Obwohl - als wir unser Tagesziel in weiter Ferne sehen, kommen uns leichte Zweifel ob der Machbarkeit am heutigen Tage. Es sollte sich aber herausstellen, daß unser Ziel nicht zu weit gesteckt war.
Mit jedem Tag bessert sich unsere Kondition und Leistungsfähigkeit und auch scheinbar weit entfernte Ziele lassen sich so immer einfacher erreichen. Zunächst geht es über einen Steig hinab. Schließlich ereichen wir eine Forststraße und vier Mädels inklusive männlicher Begleitung. Die fünf wollen, wie sich im Gespräch herausstellt, nach Venedig und nicht nach Verona. Wir für unseren Teil schlagen auf Grund dieser Tatsache eine andere Richtung ein. Wir erreichen die Achala-Alpe, die wir fälschlicherweise für die Klein-Hütte halten. Macht nichts, gehen wir halt einfach einen anderen Weg zurück. Und so kommen wir dann endlich an der Staffel-Alm an. Ab hier geht es hinab in ein Tal. Am Nachmittag, ich vergaß zu erwähnen: wir haben inzwischen erneut einen Berg bestiegen, kommen wir auf der Jocheralm an. Hier stärken wir uns und füllen unsere Kräfte auf. Ein steiler Abstieg erwartet uns. Es geht zur Kesselberg Straße hinab, die wir schließlich queren (sechs Meter Teer). Die steile Forststraße die jetzt folgt, hat es wahrlich in sich. Sehr steil geht es nun nach oben. Aber jede Straße hat mal ihr Ende und so landen wir am Abend als (fast) letzte Gäste in dem Berggasthof Herzogstand. Auch hier lassen wir uns flüssige Nahrung nicht entgehen. Zum Gipfelpavillon des Herzogstands ist es von hier aus für uns nur noch ein Katzensprung. Bald haben wir den Pavillon erreicht und in seinem innern richten wir unser nächstes Biwak ein - Gute Nacht!
Jens-Uwe Tiedtke
Mit jedem Tag bessert sich unsere Kondition und Leistungsfähigkeit und auch scheinbar weit entfernte Ziele lassen sich so immer einfacher erreichen. Zunächst geht es über einen Steig hinab. Schließlich ereichen wir eine Forststraße und vier Mädels inklusive männlicher Begleitung. Die fünf wollen, wie sich im Gespräch herausstellt, nach Venedig und nicht nach Verona. Wir für unseren Teil schlagen auf Grund dieser Tatsache eine andere Richtung ein. Wir erreichen die Achala-Alpe, die wir fälschlicherweise für die Klein-Hütte halten. Macht nichts, gehen wir halt einfach einen anderen Weg zurück. Und so kommen wir dann endlich an der Staffel-Alm an. Ab hier geht es hinab in ein Tal. Am Nachmittag, ich vergaß zu erwähnen: wir haben inzwischen erneut einen Berg bestiegen, kommen wir auf der Jocheralm an. Hier stärken wir uns und füllen unsere Kräfte auf. Ein steiler Abstieg erwartet uns. Es geht zur Kesselberg Straße hinab, die wir schließlich queren (sechs Meter Teer). Die steile Forststraße die jetzt folgt, hat es wahrlich in sich. Sehr steil geht es nun nach oben. Aber jede Straße hat mal ihr Ende und so landen wir am Abend als (fast) letzte Gäste in dem Berggasthof Herzogstand. Auch hier lassen wir uns flüssige Nahrung nicht entgehen. Zum Gipfelpavillon des Herzogstands ist es von hier aus für uns nur noch ein Katzensprung. Bald haben wir den Pavillon erreicht und in seinem innern richten wir unser nächstes Biwak ein - Gute Nacht!
Jens-Uwe Tiedtke
Tag 3 - Mittwoch, 29. Juli
Auch heute geht es wieder die Isar entlang. Das Wetter hat sich arg gebessert - die Sonne brennt auf uns hernieder. Den steinigen Wegen an der Isar müssen wir nicht mehr lange folgen - östlich des Ortes Rimsrain geht es zügig zurück ins Unterholz. Es wird teilweise dermaßen dicht, daß wir uns im Grün verlieren. Der Pfad ist teilweise nur noch zu erahnen. Mitten in diesem Grün stoßen wir auf eine alte Frau, die hier mit einem Eimer Jagd auf Himbeeren macht, die hier in Hülle und Fülle zu finden sind. Auch wir verleiben uns die eine oder andere ein - der geschmacklichen Abwechslung wegen. Gegen mittag trudeln wir am Kraftwerk Bad Tölz ein. Jetzt laufen wir am Stausee weiter, bis wir die Stadtbrücke und zugleich das Zentrum von Bad Tölz erreichen.
Die Fußgängerzone ist unser. In einem Gasthof machen wir Mittagspause. Endlich gibt es was handfestes, sprich Weißbier und Radler. Das kommt bei der Affenhitze gerade recht. Leider ist es mit der schönsten Mittagspause irgendwann vorbei. Wir lassen schnell Bad Tölz hinter uns. Unser nächstes Ziel heißt Klein-Kairo an der Isar - ja nicht zu verwechseln mit dem Groß-Kairo am Nil. Auch hier gibt es Pyramiden. Allerdings sind diese hier eine Nummer kleiner und aus Kalksteinen und nicht aus Rosengranit. Auch die Perfektion der Geometrie ist nicht so ausgeprägt wie sie die Pyramiden im Land am Nil aufweist. Dafür gibt es hier zahlreiche kleinere pyramidale Bauwerke zu bewundern. Endlich verlassen wir Kairo, da wir ja heute noch auf einem Berg biwakieren wollen - das ist jedenfalls unser Plan.In Arzbach verlassen wir die Isar endgültig. Ab nun geht es bergauf. Über den Ort Untermberg gelangen wir ins Gebirge. Wir folgen einer Forststraße die wiederum einem größeren Bach folgt.
So erreichen wir die Gaberhoff-Alm und die Kirchstein-Hütte. Ab hier weitet sich ein Hochtal aus. Am Abschluß dieses Hochtales ist die Edelweißhütte zu finden. Ab hier geht es einen rustikalen Steig steil bergauf - eine Felsstufe wird so überquert. In dem nächsten oberen Tal liegt die Probstalm. Hier ist keine Menschenseele zu erblicken. Nach dem wir eine Sonder-Höhenmetereinlage zur Ergänzung unserer Wasservorräte bewerkstelligt haben, steigen wir an die Ostflanke der Benediktenwand. Hier ist ein schöner, mit Drahtseilen gesicherter Klettersteig. Als wir diesen erreichen dämmert es schon erheblich. Schließlich gehen wir im dunklen weiter. Unsere Stirnlampen bleiben wieder einmal im Rucksack, da der Mond die Szenerie sehr schön beleuchtet. Und schließlich ist es soweit - die Biwakschachtel unter dem Gipfel der Benediktenwand ist geschafft. Ganz alleine sind wir nicht - drei andere Bergfreunde biwakieren, wie wir, im grünen Gras unterm Gipfelkreuz. Die Biwakschachtel bleibt also heute nacht leer. Der Wind wiegt uns in den Schlaf.
Jens-Uwe Tiedtke
Die Fußgängerzone ist unser. In einem Gasthof machen wir Mittagspause. Endlich gibt es was handfestes, sprich Weißbier und Radler. Das kommt bei der Affenhitze gerade recht. Leider ist es mit der schönsten Mittagspause irgendwann vorbei. Wir lassen schnell Bad Tölz hinter uns. Unser nächstes Ziel heißt Klein-Kairo an der Isar - ja nicht zu verwechseln mit dem Groß-Kairo am Nil. Auch hier gibt es Pyramiden. Allerdings sind diese hier eine Nummer kleiner und aus Kalksteinen und nicht aus Rosengranit. Auch die Perfektion der Geometrie ist nicht so ausgeprägt wie sie die Pyramiden im Land am Nil aufweist. Dafür gibt es hier zahlreiche kleinere pyramidale Bauwerke zu bewundern. Endlich verlassen wir Kairo, da wir ja heute noch auf einem Berg biwakieren wollen - das ist jedenfalls unser Plan.In Arzbach verlassen wir die Isar endgültig. Ab nun geht es bergauf. Über den Ort Untermberg gelangen wir ins Gebirge. Wir folgen einer Forststraße die wiederum einem größeren Bach folgt.
So erreichen wir die Gaberhoff-Alm und die Kirchstein-Hütte. Ab hier weitet sich ein Hochtal aus. Am Abschluß dieses Hochtales ist die Edelweißhütte zu finden. Ab hier geht es einen rustikalen Steig steil bergauf - eine Felsstufe wird so überquert. In dem nächsten oberen Tal liegt die Probstalm. Hier ist keine Menschenseele zu erblicken. Nach dem wir eine Sonder-Höhenmetereinlage zur Ergänzung unserer Wasservorräte bewerkstelligt haben, steigen wir an die Ostflanke der Benediktenwand. Hier ist ein schöner, mit Drahtseilen gesicherter Klettersteig. Als wir diesen erreichen dämmert es schon erheblich. Schließlich gehen wir im dunklen weiter. Unsere Stirnlampen bleiben wieder einmal im Rucksack, da der Mond die Szenerie sehr schön beleuchtet. Und schließlich ist es soweit - die Biwakschachtel unter dem Gipfel der Benediktenwand ist geschafft. Ganz alleine sind wir nicht - drei andere Bergfreunde biwakieren, wie wir, im grünen Gras unterm Gipfelkreuz. Die Biwakschachtel bleibt also heute nacht leer. Der Wind wiegt uns in den Schlaf.
Jens-Uwe Tiedtke
Tag 2 - Dienstag, 28. Juli
Am frühen morgen schüttet es noch wie aus Kübeln. Aufstehen fällt so doppelt schwer. Aber der Regen läst schließlich nach und hört schließlich ganz auf - und das schönste ist: das bleibt den restlichen Tag auch so. Schnell haben wir das Frühstück hinter uns gebracht und unsere Sachen gepackt. Wir überqueren die Brücke auf die Westseite hin und laufen hier bis Buchenhain mehr oder weniger auf der Forststraße. Ab Buchenhain ändern wir die Taktik und laufen bevorzugt durch das Unterholz hindurch, welches sich in Ufernähe der Isar befindet. Die kleinen Pfade hier sind idyllisch schön. Sie führen teils unter umgestürzten Bäumen hindurch. Wir queren zahlreiche Läufe kleinerer Bäche und Rinnsale. Ab und zu wird es recht schlammig - Barfuß aber eher kein Problem. Ja es könnte so schön sein, wenn da nicht wären: die Mücken! Der recht feuchte Sommer hat die Entwicklung der Mückenlarven derart begünstigt, daß wir unablässig nach diesen Plagegeistern schlagen müssen, wollen wir nicht unnötig Blut verlieren. Überflüssigerweise gesellen sich zu den Mücken auch noch stichfreudige Bremsen hinzu. Aus dem Regenwald kennen wir das ja schon zu genüge - aber hier an der Isar...
Am Felsen "Georgenstein" legen wir die erste Pause ein und stärken uns. Heute scheint Wandertag der Schulklassen zu sein. Des öfteren begegnen wir der Jugend hier im Wald. Nach dem stellenweise undurchdringlichen voralpenländischen Regenwald und einigen Sackgassen im Unterholz erreichen wir die Brücke bei Kloster Schäftlarn. Hier queren wir auf die Ostseite der Isar. Weiter geht es nun zwischen Isar und Isarkanal. Die gekieste Straße ist hier für den Barfuß-Geher ein wenig spitzsteinig um es mal so auszudrücken. Nach geraumer Zeit erreichen wir den Ort Aumühle mit seinen zahlreichen Fischteichen, was man sehr gut riechen kann. Nun brennt die Sonne auf uns herab und wir geraten arg ins schwitzen. Auf einer geteerten Straße - sie scheint uns ewig lang zu sein - geht es in die Nähe von Icking. Das lassen wir aber recht weit rechts von uns liegen. Und wieder geht es durch den Wald. Auch hier besuchen wir redundante Wege, die uns unweigerlich zu unserem Ausgangsziel der geteerten Straße führen. Diese Wege sind aber sehr naturnah gehalten und barfuß allemal besser entlang zu laufen als die öde Straße. Aber endlich erreichen wir ihn. Wen? Den Biergarten des Aujäger natürlich. Aber mit Biergarten ist nicht viel los, da hier heute Ruhetag ist. So ein Pech auch! Also geht es nach einer Pause weiter. Abermals queren wir die Isar. Nun in Richtung Wolfratshausen, das wir umgehen. Nun geht es sehr ausführlich am Ufer der Isar entlang. Imposant ist das Wehr des Loisachkanals, welches wir über eine schmale Brücke queren. Hier ist echtes Wildwasser zu finden, denn das Wasser schäumt vor Wut. Weiter geht es auf Forststraßen und schmalen Pfaden. Schließlich erklimmen wir eine Anhöhe, die das steil abfallende Isarufer umgeht. Über Wiesen und Forstwege, letztere mit losen größeren Steinen erreichen wir unseren Biwakplatz, den wir auf einer schönen Sandbank nahe des Ortes Bairawies einrichten. Hier findet der heutige Tag seinen Abschluß.
Jens-Uwe Tiedtke
Am Felsen "Georgenstein" legen wir die erste Pause ein und stärken uns. Heute scheint Wandertag der Schulklassen zu sein. Des öfteren begegnen wir der Jugend hier im Wald. Nach dem stellenweise undurchdringlichen voralpenländischen Regenwald und einigen Sackgassen im Unterholz erreichen wir die Brücke bei Kloster Schäftlarn. Hier queren wir auf die Ostseite der Isar. Weiter geht es nun zwischen Isar und Isarkanal. Die gekieste Straße ist hier für den Barfuß-Geher ein wenig spitzsteinig um es mal so auszudrücken. Nach geraumer Zeit erreichen wir den Ort Aumühle mit seinen zahlreichen Fischteichen, was man sehr gut riechen kann. Nun brennt die Sonne auf uns herab und wir geraten arg ins schwitzen. Auf einer geteerten Straße - sie scheint uns ewig lang zu sein - geht es in die Nähe von Icking. Das lassen wir aber recht weit rechts von uns liegen. Und wieder geht es durch den Wald. Auch hier besuchen wir redundante Wege, die uns unweigerlich zu unserem Ausgangsziel der geteerten Straße führen. Diese Wege sind aber sehr naturnah gehalten und barfuß allemal besser entlang zu laufen als die öde Straße. Aber endlich erreichen wir ihn. Wen? Den Biergarten des Aujäger natürlich. Aber mit Biergarten ist nicht viel los, da hier heute Ruhetag ist. So ein Pech auch! Also geht es nach einer Pause weiter. Abermals queren wir die Isar. Nun in Richtung Wolfratshausen, das wir umgehen. Nun geht es sehr ausführlich am Ufer der Isar entlang. Imposant ist das Wehr des Loisachkanals, welches wir über eine schmale Brücke queren. Hier ist echtes Wildwasser zu finden, denn das Wasser schäumt vor Wut. Weiter geht es auf Forststraßen und schmalen Pfaden. Schließlich erklimmen wir eine Anhöhe, die das steil abfallende Isarufer umgeht. Über Wiesen und Forstwege, letztere mit losen größeren Steinen erreichen wir unseren Biwakplatz, den wir auf einer schönen Sandbank nahe des Ortes Bairawies einrichten. Hier findet der heutige Tag seinen Abschluß.
Jens-Uwe Tiedtke
Tag 1 - Montag, 27. Juli
Gegen 18:30 Uhr brechen wir vor dem Tor des Alpinen Museums auf der Praterinsel in München auf. "Wir" deshalb weil ich, Jens, der Autor dieser und auch der Zeilen der nächsten Tage, Martl die erste Woche auf seiner Tour begleite. Ich möchte aber nur in heimische Gefilde nach Garmisch mitlaufen. Das Wetter ist prachtvoll sommerlich geworden. Viel zu schön und vor allem etwas heiß zum laufen. Martl geht selbstverständlich ab dem aller ersten Meter Barfuß - ich schwächle und gehe mit normalem Wanderschuhwerk da mich meine Füße in unbekleidetem Zustand im besten Fall maximal bis zum nächsten Biergarten tragen würden. Martl legt gleich ein ganz ordentliches Tempo vor. So geht es zunächst einmal zügig auf die Auer Dult, wo wir nur recht kurz verweilen um dem Trubel der Stadt zu entfliehen. So finden wir uns recht bald am Ufer der Isar wieder, die wir die nächsten Tage nicht verlassen werden.
Ich kann natürlich nur die Aussagen Martls bezüglich das Untergrundes wiedergeben. Ich höre auf Nachfrage aber meistens das, was ich mir schon gedacht hatte - nämlich, daß der Grund, den Martls Fußsohlen überschreiten, recht unterschiedliche Empfindungen aufkommen läst. Das reicht vom sehr unangenehmen, gequetschten scharfkantigen Split der Forststraßen bis hin zum butterweichen Moos im tiefen Walde. Jedenfalls ist für reichlich Durchblutung der Fußsohlen gesorgt. Verletzungen zieht sich Martl keine zu da er, wie er immer wieder betont, sehr konzentriert und vorausschauend geht.
Am Isarufer ist eine ganze Menge los - unzählige Menschen verbringen hier ihren Feierabend bei Bier und gegrilltem. Schließt man beim gehen die Augen, was man barfuß besser nicht macht, fühlt man sich beinahe nach Südamerika versetzt - Sambarhythmen dringen laut in unsere Ohren und bringen uns fast in eine Art Gleichschritt. Leider entgeht uns, wegen der schon recht fortgeschrittenen Zeit das ein- oder andere Bier am Wegesrand. Wir wollen aber in ruhigere Gefilde und laufen munter weiter zur Stadt hinaus. Unvermeidlich wird es dunkler und schließlich bricht die Nacht über uns herein. Nun laufen wir etwas bergan in Richtung Grünwald. Hier beschließen wir zu nächtigen, daß bedeutet für uns zu biwakieren. Die Grünwalder Brücke bietet uns ausreichend Schutz vor dem Regen, der da bald kommen wird, denn inzwischen sind dunkle unheilkündende Wolken über uns aufgezogen. Wir verziehen uns also unter die Brücke. Leider haben wir unsere Stirnlampen noch nicht im Einsatz. Martl gerät so fast in Bergnot - die Böschung unter der Brücke ist doch wesentlich steiler als zunächst gedacht. Schließlich haben wir den Fuß der Brücke erreicht und unser Biwak eingerichtet. Zufrieden träumend schlafen wir ein - allerdings nur für eine halbe Stunde denn schon bricht der Regen los. Blöd, das so ein monumentales Bauwerk wie diese Brücke so hoch ist. Wie bereits befürchtet, treibt der Wind den Regen über uns und auf unsere Schlafsäcke. So verziehen wir uns schnellstens nach oben in den trockenen Teil der Brücke wo wir endlich ungestört einschlummern.
Jens-Uwe Tiedtke
Ich kann natürlich nur die Aussagen Martls bezüglich das Untergrundes wiedergeben. Ich höre auf Nachfrage aber meistens das, was ich mir schon gedacht hatte - nämlich, daß der Grund, den Martls Fußsohlen überschreiten, recht unterschiedliche Empfindungen aufkommen läst. Das reicht vom sehr unangenehmen, gequetschten scharfkantigen Split der Forststraßen bis hin zum butterweichen Moos im tiefen Walde. Jedenfalls ist für reichlich Durchblutung der Fußsohlen gesorgt. Verletzungen zieht sich Martl keine zu da er, wie er immer wieder betont, sehr konzentriert und vorausschauend geht.
Am Isarufer ist eine ganze Menge los - unzählige Menschen verbringen hier ihren Feierabend bei Bier und gegrilltem. Schließt man beim gehen die Augen, was man barfuß besser nicht macht, fühlt man sich beinahe nach Südamerika versetzt - Sambarhythmen dringen laut in unsere Ohren und bringen uns fast in eine Art Gleichschritt. Leider entgeht uns, wegen der schon recht fortgeschrittenen Zeit das ein- oder andere Bier am Wegesrand. Wir wollen aber in ruhigere Gefilde und laufen munter weiter zur Stadt hinaus. Unvermeidlich wird es dunkler und schließlich bricht die Nacht über uns herein. Nun laufen wir etwas bergan in Richtung Grünwald. Hier beschließen wir zu nächtigen, daß bedeutet für uns zu biwakieren. Die Grünwalder Brücke bietet uns ausreichend Schutz vor dem Regen, der da bald kommen wird, denn inzwischen sind dunkle unheilkündende Wolken über uns aufgezogen. Wir verziehen uns also unter die Brücke. Leider haben wir unsere Stirnlampen noch nicht im Einsatz. Martl gerät so fast in Bergnot - die Böschung unter der Brücke ist doch wesentlich steiler als zunächst gedacht. Schließlich haben wir den Fuß der Brücke erreicht und unser Biwak eingerichtet. Zufrieden träumend schlafen wir ein - allerdings nur für eine halbe Stunde denn schon bricht der Regen los. Blöd, das so ein monumentales Bauwerk wie diese Brücke so hoch ist. Wie bereits befürchtet, treibt der Wind den Regen über uns und auf unsere Schlafsäcke. So verziehen wir uns schnellstens nach oben in den trockenen Teil der Brücke wo wir endlich ungestört einschlummern.
Jens-Uwe Tiedtke
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